Besuch  

Führungen und Gelände

Wir bieten nach Anmeldung Führungen sowie thematische Rundgänge an. Bei den Führungen begleiten wir Sie über das historische Gelände, besuchen den historischen Haftteil in der ehemaligen Klosterkirche und die Dauerausstellung. Beachten Sie, dass nur in Begleitung von Gedenkstättenpersonal der Haftteil mit dem erhaltenen Duschraum sowie den Isolationszellen besucht werden kann. 

Bei Interesse an einer Gruppenführung bitten wir um eine Anmeldung mindestens sechs Wochen im Voraus.  HIER kommen Sie zum Kontaktformular.

Einen genauen Überblick über unser pädagogisches Angebot finden Sie unter der Rubrik BILDUNG/Lernort oder Sie können sich HIER die kostenlose Broschüre herunterladen. 

Jeden Sonntag findet ab 14:30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung und über das Gelände statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.  

Treffpunkt: Gedenkstätte Breitenau (Zehntscheune)

Für die selbstständige Erkundung des Gedenkstättengeländes steht Ihnen vor Ort ein Faltplan und ein QR-Code-Rundgang zur Verfügung. Wenn Sie sich vor Ort auf Spurensuche begeben, bitten wir Sie, die Privatsphäre der Bewohner:innen sowie Anwohner:innen zu beachten.   

AUFTAKT DES TERRORS. FRÜHE KONZENTRATIONSLAGER IM NATIONALSOZIALISMUS

Eine Ausstellung der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft ‚Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager‘

28.2.-31.08.2023

GEDENKSTÄTTE BREITENAU, Guxhagen

Im Jahr 2019 hat sich die Gedenkstätte Breitenau mit 16 weiteren Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit aus ganz Deutschland in der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ zusammen­geschlossen. Gemeinsam wurde eine Ausstellung erarbeitet, in der die heute weithin unbekannte Geschichte der frühen Konzentrationslager erstmals für ein breiteres Publikum aufbereitet ist.

Unter dem Titel „Auftakt des Terrors“ beleuchtet die Ausstellung an elf Stationen Rolle und Funk­tion der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Anhand exemplari­scher Einzelschicksale führt sie die brachiale Gewalt vor Augen, die schon die Früh­phase der NS-Diktatur kennzeichnete. Mit der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 schufen die Nationalsozialisten die Legitimationsgrundlage für Willkür und Gewalt, die in der Errich­­­tung der frühen Konzentrationslager Niederschlag fand. Am 28. Februar 2023 – dem 90. Jahres­tag dieses Epochenereignisses – wird die Ausstellung an acht Orten im gesamten Bundesgebiet gleichzeitig eröffnet. Als Schirmherrin des Projekts firmiert Staatsmini­sterin Claudia Roth.

Die Ausstellung wurde am 28.02.2023 um 18:00 Uhr vor Ort eröffnet. Grußworte anlässlich der Ausstellungseröffnung sprachen: Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrat Winfried Becker, Erster Beigeordneter LWV Dr. Andreas Jürgens und Bürgermeisterin Susanne Schneider.

VERANSTALTUNGEN

Freitag, 31. März, 18:00 Uhr, Gedenkstätte Breitenau, Brückenstraße 12, Guxhagen

Vortrag und Ausstellungseröffnung mit Florian Tripp: Werke des Malers Wilhelm Tripp

Mittwoch, 26. April, 19:30 Uhr, Saal des Hotels Stadt Cassel, Wallstraße 3, Homberg (Efze)

Vortrag mit Dr. Ann Katrin Düben: Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus - das Beispiel Breitenau

Veranstaltung des Geschichtsvereins Homberg

Mittwoch, 10. Mai, 18:00 Uhr, Stadtmuseum Kassel, Ständeplatz 16, 34117 Kassel

Vortrag mit Dr. Sebastian Weitkamp (Gedenkstätte Esterwegen): Karl Otto Koch - Kommandant und SS-Führer in den frühen Konzentrationslagern 1933-1937

Dienstag, 20. Juni, 19:00 Uhr, Foyer TiF, Karl-Bernhardi-Straße, Kassel

Vortrag mit Dr. Dagmar Lieske (Gedenkstätte Deutscher Widerstand): Ignorierte Opfer? Konstruktion und Verfolgung von "Berufsverbrechern" im Nationalsozialismus

Flyer zum Begleitprogramm HIER

BESUCH DER AUSSTELLUNG UND PÄDAGOGISCHES BEGLEITPROGRAMM

Öffentliche Führungen ohne Voranmeldung finden statt am: 15.03., 19.04., 17.05., 14.06., 19.07., 02.08. und 16.08. jeweils um 17:00 Uhr sowie jeden Sonntag um 14:30 Uhr.

Für die Zeit der Sonderausstellung bleibt sonntags ab 14:30 Uhr die Dauerausstellung in der Gedenkstätte geschlossen.

Stattdessen ist „Auftakt des Terrors" im historischen Haftteil zu sehen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Darüber hinaus können Sie auch private Gruppen anmelden. Dafür erheben wir eine Gebühr von 45,00 Euro.
Angebote für Schüler:innen- und Jugendgruppen sind weiterhin kostenlos.

Wir bieten außerdem ein zusätzliches pädagogisches Programm an. Workshops zu folgenden Themen können bei uns angefragt werden:

Sprachsensibilität:

Die Teilnehmenden setzen sich kritisch mit der nationalsozialistischen Sprache auseinander. Wie und wofür wurde Sprache genutzt, wie beeinflusst und wo begegnet uns nationalsozialistische Sprache noch heute?

Biographisches Arbeiten:

Die Teilnehmenden bekommen einen Zugang bzw. die Möglichkeit zur Vertiefung einzelner Ausstellungsinhalte anhand von Verfolgtenbiografien. Dies unterstützt das Verstehen komplexer historischer Prozesse wie Ein- und Ausschlussmechanismen und erlaubt eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen „Verfolgtengruppen“

Erinnern nach 1945:

Die Teilnehmenden bekommen einen Überblick über Erinnerungszeichen, -orte und Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager sowie einen Überblick über die Geschichte der Aufarbeitung und damit verbundene Auseinandersetzungen sowie Funktionen, Wandel und Unterschiede von Erinnerungsorten.

Für (Buchungs-)Anfragen melden Sie sich per E-Mail (info@gedenkstaette-breitenau.de) oder telefonisch (05665/3533).

 

GRAFFITI IN DEN ISOLIERZELLEN - INTERVIEW MIT DER HISTORIKERIN ANIKA MANSCHWETUS

In diesem Interview in der Gedenkstätte Breitenau spricht die Historikerin Anika Manschwetus im Rahmen unserer Reihe "Historischer Ort" über die Einritzungen in den Isolier- und Arrestzellen Breitenaus.

Die Zellen befinden sich im Kirchturm des ehemaligen Benediktinerklosters und wurden zu Zeiten des Arbeitshauses, Konzentrations- und "Arbeitserziehungslagers" (AEL) zur Haftverschärfung bei Verstößen gegen die Anstaltsordnung genutzt. Oftmals wurden Menschen für einige Tage allein und isoliert dort eingesperrt. Von ihnen finden sich in den Wänden der Zellen unzählige Einritzungen. Es handelt sich beispielsweise um Daten, Namen, Zeichnungen, Aussprüche, Verwünschungen oder Liebesschwüre, die sie während ihrer Zeit in Isolation einritzten.

Zu sehen ist auch ein Ausschnitt eines Interviews von 1987 mit dem Zeitzeugen Gustav Köhler, der 1937 im Arbeitshaus in Breitenau eingesperrt war und von seinem Fluchtversuch während eines Arbeitseinsatzes im Wald bei Guxhagen sowie seiner anschließenden Isolationshaft berichtet.