Bildungsangebot  

Gedenkstätten-Jubiläum 2024

Themenführungen und Stadtteilrundgänge

 

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums findet vom 06.04.–19.10. jeden 2. Samstag eine Themenführung auf dem Gelände der Gedenkstätte Breitenau oder ein Stadtteilrundgang Kassel statt.

Um Anmeldung wird gebeten: 40jahre@gedenkstaette-breitenau.de

 

Themenführungen / 14:00 Uhr / Gedenkstätte Breitenau:

 

04.05.2024: 

Mit Anna-Lena Nachbar, Thema: Gestapo und Verwaltung

Welche Rolle haben die Verwaltung und Gestapo im „frühen Konzentrationslager“ (1933-34) und „Arbeitserziehungslager“ (1940-45) Breitenau gespielt? Und wie war es in so kurzer Zeit möglich einen solchen Machtapparat in Kassel und besonders in Breitenau aufzubauen und aufrecht zu erhalten?
Der Aufbau der Gestapo in Kassel war der Beginn eines flächendeckenden und umfangreichen Systems von Informationsaustausch über Festnahmen, „Schutzhaft“ sowie den Stand der politischen Entwicklungen in gesellschaftlichen Bereichen und Gruppen. Die Gestapostelle wurde zur zentralen Anlauf- und Sammelstelle für den umfangreichen und bürokratischen Verfolgungsapparat.
Neben einem gesamtüberblick über den historischen Ort, wird Anna-Lena Nachbar einen Einblick in diese Mechanismen geben.

 
  

01.06.2024:   

Mit Yannis Walter-Lanzenberger, Thema: Die Integration der Lager im Ort

Wie sind die beiden Lager in der Zeit des Nationalsozialismus, das frühe Konzentrationslager (1933-1934) und das „Arbeitserziehungslager“ (1940-1945) in Guxhagen und der Umgebung integriert gewesen? Was wussten die Menschen aus der unmittelbaren Nähe über die Geschehnisse innerhalb der Mauern und inwieweit waren sie davon betroffen oder sogar daran beteiligt? Welche Berührungspunkte existierten zwischen der Gemeinde und den Lagern?
Exemplarisch werden die Berichterstattung über die Lager, Fluchtversuche und Sichtbarkeit durch Arbeitseinsätze in den Blick genommen, um diese Fragen zu beantworten.

 

 
06.07.2024: 

Mit Marius Heidl, Thema: Das AEL Breitenau in den Erinnerungen der Verfolgten

Nur wenig scheint – auf den ersten Blick – am historischen Ort an die Existenz zweier Lagertypen zu erinnern, und dennoch: 1933/34 und 1940-1945 war das Areal des ehemaligen Klosters Breitenau als Frühes Konzentrations- beziehungsweise Arbeitserziehungslager in das nationalsozialistische Lagersystem integriert. Die erhaltenen Verwaltungsakten geben nur wenig Auskunft über den Lageralltag: Verpflegung, Drangsalierungen, Hygiene und Arbeitseinsatz sind nur einige der oftmals miteinander verknüpften Aspekte, die im Rahmen der Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte angesprochen werden. Um Leben und Alltag im Lager besser nachzeichnen zu können, stützt sich die Themenführung als Spurensuche vor Ort auf Erinnerungen ehemaliger Inhaftierter, die eine wichtige Quelle für die Gedenkstättenarbeit darstellen. Der allgemeine Überblick über die Geschichte des Ortes wird auf diesem Wege durch eindrucksvolle Erinnerungsfragmente ergänzt.

  
03.08.2024: Mit Nadine Heller, Thema: Sterilisationsgesetz  
05.10.2024: Informationen folgen  

 

Stadtteilrundgänge / 14:00 Uhr:

20.04.2024:  Mit Nadine Heller,   Stadtteil: Bettenhausen,

Treffpunkt: Vor dem Hallenbad Ost (Leipziger Str. 99)

18.05.2024:   Mit Nadine Heller,   Stadtteil: Rothenditmold,

Treffpunkt: Vor dem Eingang des Technikmuseums (Wolfhager Str. 109)

15.06.2024:   Mit Nadine Heller,   Stadtteil: Bettenhausen,

Treffpunkt: Vor dem Hallenbad Ost (Leipziger Str. 99)

20.07.2024:   Mit Nadine Heller,   Stadtteil: Rothenditmold,

Treffpunkt: Vor dem Eingang des Technikmuseums (Wolfhager Str. 109)

17.08.2024:   Mit Nadine Heller,   Stadtteil: Bettenhausen,

Treffpunkt: Vor dem Hallenbad Ost (Leipziger Str. 99)

21.09.2024:  Mit Nadine Heller,   Stadtteil: Rothenditmold,

Treffpunk: Vor dem Eingang des Technikmuseums (Wolfhager Str. 109)

19.10.2024:  Informationen folgen

 

Veranstaltungen

Lillis Tochter

Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit

Buchvorstellung mit Dr. Martin Doerry

Donnerstag, 27.6.2024, 19:00 Uhr

Ort: Palais Bellevue, Kassel

Einlass: 18:30 Uhr

Martin Doerry liest am 27. Juni in Kassel aus seinem Buch „Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit – eine deutsch‐jüdische Familiengeschichte“. Die Veranstaltung ist kostenfrei, es können keine Platzreservierungen im Vorfeld entgegengenommen werden. In der Remise im Palais Bellevue werden 91 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Die Buchhandlung am Bebelplatz wird einen Büchertisch anbieten. 

Das Buch „Mein verwundetes Herz“ von Martin Doerry machte das Schicksal seiner Großmutter Lilli Jahn international bekannt. Die jüdische Ärztin war sieben Monate im „Arbeitserziehungslager“ Breitenau bei Kassel inhaftiert. Aus dieser Zeit ist ein eindrücklicher Briefwechsel zwischen Lilli und ihren Kindern überliefert. 1944 wurde Lilli Jahn nach Auschwitz deportiert und hier ermordet. In „Lillis Tochter“ erzählt Martin Doerry die Geschichte seiner Mutter Ilse fort. In der die NS‐Verbrechen verschweigenden westdeutschen Nachkriegsgesellschaft sprach seine Mutter nicht über die Verfolgung ihrer Familie. Erst mit Veröffentlichung des Briefwechsels durch ihren Sohn setzte die Auseinandersetzung mit den traumatischen Erfahrungen ein.

Dr. Martin Doerry ist Historiker und Journalist. Er war von 1998 bis 2014 stellvertretender Chefredakteur des „Spiegel“. Sein Buch „Mein verwundetes Herz“ von 2002 wurde in 19 Sprachen übersetzt. „Lillis Tochter“ erschien im September 2023.

Die Lesung ist Teil des Jubiläumsprogramms der Gedenkstätte Breitenau „40 Jahre Gedenkstätte Breitenau. Erinnern für eine demokratische Gesellschaft“. Eine Kooperationsveranstaltung von Gedenkstätte BreitenauEvangelisches ForumDIG e.V. KasselSara Nussbaum Zentrumvhs Region Kassel 

Wir danken dem Kulturamt der Stadt Kassel für die Unterstützung!

 

 

Fotoausstellung 

Ab Montag, 1.7.2024, 16:00 Uhr

Ort: Gedenkstätte Breitenau

Die Gedenkstätte Breitenau feiert 2024 ihr 40-jähriges Bestehen. Am historischen Ort erinnert sie an das Konzentrationslager und spätere „Arbeitserziehungslager“ (AEL) Breitenau. Eine erste Ausstellung zur Geschichte der Lager wurde im Jahr 1982 eingeweiht. Zwei Jahre später konnte die Gedenkstättenarbeit mit Personal und regelmäßigen Öffnungszeiten verstetigt werden. Damit ist Breitenau die älteste arbeitende KZ-Gedenkstätte in Hessen.

Die Fotoausstellung "40 Jahre Gedenkstätte Breitenau" wirft einen Blick zurück auf die Anfänge der Gedenkstättenarbeit und dokumentiert ihren Wandel.

Die Ausstellung wird am Montag, 1. Juli um 16:00 Uhr eröffnet. Ab dem 2. Juli ist sie während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte (Di-Fr/So) zu besuchen. 

 

Erinnerungsdebatten: Historikerstreit 2.0, documenta15 und die Gegenwart des Antisemitismus

Gespräch mit  Dr. Steffen Klävers und Lasse Schauder

Dienstag, 20.8.2024, 19 Uhr

Ort: Sara Nussbaum Zentrum

Das Gespräch ist eine Kooperationsveranstaltung der Gedenkstätte Breitenau und des Sara Nussbaum Zentrums.

Jubiläumsfeier Erinnern für eine demokratische Gesellschaft

Samstag, 7.9.2024

Ort: Gedenkstätte Breitenau

15:00 Uhr Markt der Möglichkeiten

16:00 Uhr Begrüßung: Bürgermeisterin Susanne Schneider und Dr. Ann Katrin Düben, Grußworte: Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrat Winfried Becker, Erste Beigeordnete LWV Hessen Ulrike Gote

17:30 Uhr Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar, Dr. Gunnar Richter, Judith Sucher, Thomas Altmeyer, Dr. Ann Katrin Düben, Moderation: Cornelia Siebeck, Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors Berlin

In Kooperation mit Gemeinde Guxhagen und Kirchengemeinde Guxhagen

 

 

 

Die Veranstaltungen rund um das 40-jährige Jubiläum der Gedenkstätte Breitenau werden gefördert von: