Veranstaltungen
Menschen ohne Geschichte sind Staub
Queere Jüdinnen und Juden im Holocaust
Vortrag Dr. Anna Hájková
Dienstag, 11. März 2025, 19.00 Uhr
Ort: vhs Saal |Wilhelmshöher Allee 19-21 | 34117 Kassel
In Kooperation mit Evangelisches Forum, Friedrichsgymnasium Kassel, vhs Region Kassel, Stadtbibliothek Kassel, Archiv der Deutschen Frauenbewegung, Katholische Kirche in Kassel, Maria 2.0, Gegen Vergessen - Für Demokratie, RAG Nordhessen-Südniedersachsen e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel, Judaica Meimbressen e.V., Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Kassel,
Wo sind die Geschichten der großen queeren Liebe in der Shoah? Es gibt so gut wie keine. Anna Hájková erklärt, weshalb die Geschichte der gleichgeschlechtlichen Liebe in der Shoah später ausgeklammert und marginalisiert worden ist und wie ihre Rückkehr in unser Gedächtnis eine inklusive und feministische Geschichte dieses Genozids anbieten kann. Die erweiterte Auflage des Klassikers „Menschen ohne Geschichte sind Staub“ basiert auf originärer und umfangreicher Archivforschung und bietet einen prägnanten Einblick in die queere Geschichte des Holocaust für Anfängerinnen, Anfänger und Fortgeschrittene.
Deutschland und Italien im Zweiten Weltkrieg
Vortrag PD Dr. Thomas Schlemmer
Donnerstag, 13.03.2025, 18:00 Uhr
Ort: vhs Region Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21, 34117 Kassel
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel, in Kooperation mit Evangelisches Forum Kassel, Gedenkstätte Breitenau, Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V., Stolpersteine in Kassel e. V., Evangelische Akademie Hofgeismar.
Nazi-Deutschland und das faschistische Italien waren bereits lange vor dem Zweiten Weltkrieg enge politische Partner. Hitler und Mussolini hielten große Stücke aufeinander. Die Kriegsziele der beiden Länder sollten sich strategisch ergänzen und überzogen ganz Europa mit einem blutigen Konflikt. Doch im Verlauf des Krieges zeigten sich Bruchlinien und spätestens mit der Kapitulation Italiens im September 1943 wurden die ehemaligen Partner zu Gegnern. Damit rücken auch die deutsche Kriegsführung auf der Apenninen-Halbinsel und die Massaker im Partisanen-Krieg in Nord- und Mittelitalien in den Blickpunkt. Der Referent gibt einen Überblick zu den wichtigsten Fluchtpunkten des Verhältnisses der beiden Länder im Zweiten Weltkrieg.
Kosten: 5 Euro
80 Jahre Kriegsende. Die letzten Stimmen des Widerstands
Buchvorstellung mit Tim Pröse
Dienstag, 18.03.2025, 19:30 Uhr
Ort: Kassel, Palais Bellevue, Schöne Aussicht 2
Tim Pröse, freier Journalist und Buchautor, erinnert an die Widerständler rund um Claus Graf von Stauffenberg. Mit ihrem Versuch, Hitler zu töten, setzten diese mutigen Menschen am 20. Juli 1944 ein Zeichen, das die Welt veränderte. Doch der Diktator überlebte und nahm blutige Rache. Mehr als 150 Widerstandskämpfer ließ er grausam ermorden. Ihre Kinder wurden den Eltern entrissen. Sie sind die letzten Stimmen des Widerstands.
Pröse ist vielen von ihnen und einigen ihrer Nachkommen selbst begegnet und hat sie lange begleitet. In seinem Buch „Wir Kinder des 20. Juli. Gegen das Vergessen: Die Töchter und Söhne des Widerstands gegen Hitler erzählen ihre Geschichte“ präsentiert er Personen, die sich gegen Hitler gestellt haben.
Welche Erinnerungen haben sie geprägt? Und welche Botschaft haben sie für unser Heute, in dem sich die Demokratie in Deutschland erneut wehren muss gegen Kriege, Diktatoren und radikale Kräfte? Pröses Buch handelt von einer Vergangenheit, der wir uns jetzt stellen müssen. Denn das Gestern ist gegenwärtiger denn je.
Ein Angebot des Landesverbandes Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Kooperation mit Gedenkstätte Breitenau, vhs Region Kassel, Stadtbibliothek Kassel, Arbeitsgemeinschaft Kassel der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V., Evangelisches Forum Kassel und Bildungsforum St. Michael Kassel.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.
Gebührenfrei, um Spenden wird gebeten.
Eine Anmeldung bis zum 16.3. ist erforderlich unter: hessen.nord@volksbund.de
Italienische Militärinternierte in der Zwangsarbeit 1943-1945
Vortrag Daniela Geppert (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide)
25.03.2025, 18:00 Uhr
Ort: vhs Region Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21, 34117 Kassel
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel in Kooperation mit: Gedenkstätte Breitenau, Landesverband Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V., Stolpersteine in Kassel e. V., Evangelische Akademie Hofgeismar
Nach der militärischen Kapitulation Italiens gerieten in kurzer Zeit viele italienische Soldaten in deutsche Gefangenschaft. Der Schutzstatus des Kriegsgefangenen galt für sie praktisch aber nicht, aus rassistischen Motiven und auch aus Rache wurden die italienischen Militärinternierten besonders schlecht behandelt und zur Zwangsarbeit gezwungen. Auch willkürlicher körperlicher Gewalt bis zum Mord waren sie immer wieder ausgesetzt. Die Referentin zeichnet diese Phase der deutsch-italienischen Beziehungen im Zweiten Weltkrieg und ihre individuellen Auswirkungen nach.
Kosten: 5 Euro
"Kriegsverbrecherlobby" und deutsche Kriegsverbrechen in Italien
Vortrag Dr. Felix Bohr
27.03.2025, 18:00 Uhr
Ort: vhs Region Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21, 34117 Kassel
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel in Kooperation mit: Gedenkstätte Breitenau, Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V., Stolpersteine in Kassel e. V., Evangelische Akademie Hofgeismar
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren in zahlreichen westeuropäischen Ländern NS-Kriegsverbrecher inhaftiert. Im Zuge der Westbindung der Bundesrepublik wurden die meisten von ihnen entlassen. In Italien verblieben der deutsche SS-Mann Herbert Kappler, als Kommandeur der Sicherheitspolizei verantwortlich für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, in Haft. Hochrangige Politiker wie Brandt und Schmidt setzten sich für seine Freilassung ein. Ähnliches gilt auch für den Österreicher Walter Reder, der als SS-Kommandeur die Befehle zur mehreren Massakern an der italienischen Zivilbevölkerung gegeben hatte.
Felix Bohr zeichnet das Engagement für die inhaftierten NS-Täter nach. Er zeigt, wie sich aus Netzwerken von Kirchenverbänden, Veteranenvereinigungen und Diplomaten eine einflussreiche Interessenvertretung formierte, die rechtliche und materielle Hilfe leistete. Während Opfer des NS-Regimes um gesellschaftliche Anerkennung und Entschädigung kämpften, organisierte diese Lobby Unterstützung für die Kriegsverbrecher auf höchster politischer Ebene.
Kosten: 5 Euro
80 Jahre Endphaseverbrechen und Befreiung
Gedenkveranstaltung der Gemeinde Guxhagen, Stadt Kassel und Gedenkstätte Breitenau
Sonntag, 30.03.2025, 11:00 Uhr
Ort: Gedenkstätte Breitenau, Guxhagen
Nur wenigen Stunden vor der Befreiung durch amerikanische Truppen beging die Gestapo in Nordhessen drei Endphaseverbrechen. Befehlsgeber für diese Massenverbrechen war Franz Marmon, Leiter der Gestapostelle Kassel.
In der Nacht vom 29. auf den 30. März 1945 wurden 28 Gefangene des Arbeitserziehungslagers Breitenau nahe des Lagers erschossen. Unter den Ermordeten waren 16 sowjetische, zehn französische und zwei niederländische Gefangene. Die Opfer wurden drei Wochen nach ihrer Ermordung von den Amerikanern entdeckt, exhumiert und ordentlich bestattet. Bislang konnten lediglich elf Opfer namentlich ermittelt werden: die Franzosen Marcel Delacroix, Maurice Courault, André Lamic, Joseph Duquesney, Louis Noutaille und Legrand, sowie die aus der Sowjetunion stammenden Stanislaus Iwanow, Andre Iwanow, Siergiej Tarassjuk, Grigorij Wozobjakow und der Ukrainer Valentin Domaschweski.
Am 30. März 1945 ließ Franz Marmon in Kassel zwölf Gefangene des Zuchthauses Wehlheiden ermorden. Nur einen Tag später, am 31. März wurden auf seinen Befehl hin 78 italienische Militärinternierte am Bahnhof Wilhelmshöhe erschossen. Ihnen war unterstellt worden, einen Versorgungszug der Wehrmacht geplündert zu haben. Die Endphaseverbrechen in Nordhessen reihen sich ein in unzählige Massenmorde in der letzten Phase des Krieges. Bei der Räumung von NS-Zwangslagern und Haftstätten erfolgten sie ohne richterliches Urteil. Diese Verbrechen stellten ein letztes Mal die ganze Brutalität und Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus zur Schau.
Der Zweite Weltkrieg in der italienischen Erinnerungskultur Faschismus, Resistenza, Kriegsverbrechen
Vortrag Milan Spindler
Dienstag, 01.04.2025, 18:00 Uhr
Ort: vhs Region Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21, 34117 Kassel
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel in Kooperation mit: Gedenkstätte Breitenau, Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V.,Stolpersteine in Kassel e. V.
Die Anknüpfungspunkte für Erinnerungskultur und Geschichtspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg in Italien sind so vielfältig wie widersprüchlich; vielleicht sogar unvereinbar. Milan Spindler analysiert die Facetten der Geschichtskultur in Italien, zeigt beständige Traditionen und Mythen auf und legt bis heute bestehende Widersprüche in der italienischen Gesellschaft frei, die auf den Zweiten Weltkrieg und seine Vorgeschichte zurückgehen.
Kosten: 5 Euro
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Fotoausstellung: 40 Jahre Gedenkstätte Breitenau
Ort: Gedenkstätte Breitenau
Die Gedenkstätte Breitenau feierte 2024 ihr 40-jähriges Bestehen. Am historischen Ort erinnert sie an das Konzentrationslager und spätere „Arbeitserziehungslager“ (AEL) Breitenau. Eine erste Ausstellung zur Geschichte der Lager wurde im Jahr 1982 eingeweiht. Zwei Jahre später konnte die Gedenkstättenarbeit mit Personal und regelmäßigen Öffnungszeiten verstetigt werden. Damit ist Breitenau die älteste arbeitende KZ-Gedenkstätte in Hessen. Die Fotoausstellung "40 Jahre Gedenkstätte Breitenau" wirft einen Blick zurück auf die Anfänge der Gedenkstättenarbeit und dokumentiert ihren Wandel. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte (Di-Fr/So) zu besuchen.
Die Ausstellung wurde gefördert von Demokratie leben! und Gewalt geht nicht
Vergangene Veranstaltungen:
Wenn nicht jetzt, wann dann? 80 Jahre seit der Befreiung von Auschwitz
Holocaust-Gedenkkonzert mit Sofia Falkovitch (Paris)
Sonntag, 26.1.2025, 17:00 Uhr
Ort: Karlskirche Kassel
In Kooperation mit dem Evangelischen Forum u.v.w., Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten.
Am Vorabend des Holocaustgedenktags 2025 stellt das Evangelische Forum die jüdische Kantorin Sofia Falkovitch in der Karlskirche in Kassel vor.
Die zwischen Paris und Berlin lebende Mezzosopranistin, Komponistin, Künstlerische Leiterin und Produzentin ist die erste in Deutschland ordinierte Kantorin und die einzige Frau in diesem Amt in Frankreich. Geboren in Moskau und aufgewachsen in Berlin, studierte sie in Deutschland, Israel und Kanada bei berühmten Gesangsprofessoren für jüdische Musik. Heute führt sie eine aktive internationale Karriere.
Sofia Falkovitch fasziniert durch ihre einzigartige Herangehensweise und ihren originellen Ausdruck, ihre seltene sofort erkennbare 3-Oktaven-Stimme, ihre Fähigkeit, sich leicht in verschiedenen Sprachen zu verständigen, und das alles mit ihrer natürlichen Ausstrahlung. Als offizielle Botschafterin der European Cantors Association ist sie weiterhin Jurymitglied internationaler Gesangswettbewerbe, Festivals, künstlerischer und spiritueller Komitees.
Vor allem spezialisiert sie sich auf die jüdische geistliche Musik und auf jiddische Folklore, jedoch reicht ihr Repertoire in 7 Sprachen weit darüber hinaus und sie arbeitet mit weltbekannten Künstlern zusammen, i.e. Enrico Macias, Agnès Jaoui, Alberto Mizrahi (the Jewish Pavarotti). Das Programm dieses Abends wird in seiner Breite verschiedene Facetten des europäischen jüdischen Repertoires bekannter und beliebter Melodien zu Gehör bringen, aber darüber hinaus auch Kompositionen der Nachkriegszeit zeitgenössischer Kantoren und Komponisten. In diesem Sinne folgen wir unserem selbstgesteckten Ziel, aktuelles jüdisches Leben in Kunst und Kultur für alle Sinne in der persönlichen Begegnung erfahrbar werden zu lassen.
41. Kasseler DOK-Fest
Wer hat Angst vor Braunau?
Kooperationsveranstaltung - Filmvorführung im Rahmen des Kasseler DOK-Fest
Freitag, 15.11.2024
Ort: Kino Gloria und Online / 10 Uhr
Braunau am Inn ist vor allem für eines bekannt – es ist die Geburtsstadt Adolf Hitlers. Doch wie geht die Gemeinde, wie gehen die Menschen mit diesem Erbe und dieser Bürde um? In seinem mehrfach ausgezeichneten Film spürt der Regisseur Günter Schwaiger dieser Frage nach, befragt Menschen aus Braunau und stößt dabei auch auf eigene familiäre Verstrickungen.
Günter Schwaiger / AT 2023 / 99 Min.
Kassel, 30er Jahre: Eine deutsche Trilogie, Teil 1 und 2
Kooperationsveranstaltung - Filmvorführung im Rahmen des Kasseler DOK-Fest
Samstag, 16.11.2024
Ort: Kino Gloria / 14:30 Uhr
Die Kassel-Trilogie der französischen Filmemacherin Catherine Bernstein feiert nach fast 30 Jahren Deutschlandpremiere.
Die drei zwischen 1996 und 1999 gedrehten Dokumentarfilme gehen in bemerkenswerter Weise in die Auseinandersetzung mit innerfamiliärer Schuld und Verstrickung im Nationalsozialismus und zeigen einen Teil der Kasseler Stadtgeschichte und seiner Bewohner*innen. Mit Hilfe des Stadtarchivs begibt sich Catherine Bernstein außerdem auf weltweite Suche: Was ist aus den sieben jüdischen Mitschülerinnen ihrer Großmutter geworden, die auf den Fotos der in der Nachkriegszeit jährlich stattfindenden Klassentreffen fehlen? Die Regisseurin ist im Anschluss an die Screenings zum Gespräch vor Ort: über Kassel, übers Erinnern und Vergessen und die Aktualität ihrer Arbeit.
Kassel, 30er Jahre: Eine deutsche Trilogie, Teil 3
Sonntag, 17.11.2024
Ort: Kino Gloria / 14:30 Uhr
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Die Nazis nannten sie "Asoziale" und "Berufsverbrecher"
Lesung mit Prof. Dr. Frank Nonnenmacher
Donnerstag, 14.11.2024, 18 Uhr
Ort/Kosten: vhs, Wilhelmshöher Allee 19 - 21, Saal (Kooperationsveranstaltung)/ kostenlos.
Die sozialrassistische Verfolgung von Menschen, die den Nationalsozialisten als sog. „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ galten und mit einem grünen oder schwarzen Winkel auf ihrer Häftlingskleidung in Konzentrationslager gesperrt wurden, findet kaum Berücksichtigung in der deutschen Erinnerungskultur. Vor vier Jahren erst beschloss der Deutsche Bundestag einstimmig, diese verleugneten Verfolgten als Opfer des Nationalsozialismus anzuerkennen. Mit seinem Buch „DU hattest es besser als ICH“ (2014) bietet Prof. Dr. Frank Nonnenmacher hierfür einen interessanten familiengeschichtlichen Zugang. Während sein Vater Gustav als Pilot für Hitlers Luftwaffe flog, war dessen Bruder Ernst erst als „Asozialer“, dann als „Berufsverbrecher“ in den KZ Flossenbürg und in Sachsenhausen inhaftiert. Im Rahmen der Veranstaltung wird Frank Nonnenmacher einige Szenen aus dieser Doppelbiografie lesen, über die Gründe für das jahrzehntelange gesellschaftliche Beschweigen dieser Opfergruppe nach 1945 sprechen und auch zu dem Bundestagsbeschluss von 2020 eine Einschätzung geben.
In Kooperation mit der Vhs Region Kassel, der Evangelischen Akademie Hofgeismar und dem Lehrstuhl für die Didaktik der politischen Bildung an der Universität Kassel.
Politische Gewalt in der nationalsozialistischen Bewegung
Vortrag mit Prof. Dr. Jens Flemming
Donnerstag, 21.11.2024, 18 Uhr
Ort/Kosten: vhs, Wilhelmshöher Allee 19 - 21, Saal / 5 €
Jens Flemming nimmt in seinem Vortrag die Rolle der politischen Gewalt in der nationalsozialistischen Bewegung in den Blick und geht dabei genauer auf die Geschichte der SA bis zu ihrer Entmachtung 1934 ein. Neben der Rekonstruktion der tatsächlichen Gewaltgeschichte dieser Phase steht dabei auch die Stilisierung und Akzeptanz von Gewalt und Mord als politischen Mitteln im Fokus.
Kooperationsveranstaltung mit der vhs Region Kassel.
Die unbekannten Judenhelfer. Wie Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus jüdischen Mitmenschen beistanden
Buchvorstellung mit Christoph Wilker
Donnerstag, 28.11.2024, 18 Uhr
Ort/Kosten: vhs, Wilhelmshöher Allee 19 - 21, Saal / gebührenfrei
Im Nationalsozialismus verbreiteten die Zeugen Jehovas Protestflugblätter, lehnten den Hitlergruß ab und verweigerten den Kriegsdienst. Für diesen Widerstand nahmen sie in Kauf, selbst zu Verfolgten des NSRegimes zu werden. Trotzdem setzten sie sich über den herrschenden Antisemitismus hinweg und halfen ihren bedrohten jüdischen Mitmenschen. Der Autor Christoph Wilker stellt hierzu sein aktuelles Buch "Die unbekannten Judenhelfer" vor und wird so eine zu Unrecht vergessene Seite des zivilen Widerstands im Nationalsozialismus beleuchten. Mitarbeitende der Gedenkstätte Breitenau werden an diesem Abend zudem auf die Schicksale von Zeugen Jehovas eingehen, die im sogenannten Arbeitserziehungslager Breitenau inhaftiert waren.
Kooperationsveranstaltung mit der vhs Region Kassel.
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Gedenkveranstaltung für die Opfer der Novemberpogrome
Die Gemeinde Guxhagen, die Gedenkstätte Breitenau und die evangelische Kirchengemeinde Guxhagen laden anlässlich des 86. Jahrestages der Novemberpogrome zu einer Gedenkfeierlichkeit ein.
Die Veranstaltung wird am Donnerstag, dem 7. November 2024, ab 19:00 Uhr in der ehemaligen Synagoge in der Untergasse 9 in Guxhagen stattfinden.
In Erinnerung an die verfolgten Jüdinnen und Juden richten Bürgermeisterin Susanne Schneider, Dr. Ann Katrin Düben, Leiterin der Gedenkstätte Breitenau, und Frithjof Tümmler, Pfarrer der evangelischen Gemeinde, das Wort an die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung. Auch in diesem Jahr werden wieder Schülerinnen und Schüler der IGS Guxhagen ihr in der Gedenkstätte Breitenau sowie im Schulunterricht entstandenes Erinnerungsprojekt vorstellen. Die Zehntklässler haben sich in den vergangenen Wochen mit dem Jüdischen Friedhof in Guxhagen beschäftigt. Das musikalische Programm gestalten Nicole Jukic, Gesang, und Frank Sommerfeld, Gitarre, unter dem diesjährigen Thema Musik in NS-Konzentrationslagern.
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Jubiläumsfeier: Erinnern für eine demokratische Gesellschaft
Samstag, 7.9.2024, 15 - 19 Uhr
Ort: Gedenkstätte Breitenau
Wir feiern das 40-jährige Bestehen der Gedenkstätte Breitenau und laden alle hierzu herzlich ein!
PROGRAMM
15:00 Uhr Markt der Möglichkeiten: 20 Bildungsakteur:innen aus Zivilgesellschaft, Staat, Wirtschaft und Wissenschaft stellen sich vor
16:00 Uhr Begrüßung: Bürgermeisterin Susanne Schneider (Guxhagen) und Dr. Ann Katrin Düben, Grußworte: Regierungspräsident Mark Weinmeister, Landrat Winfried Becker, Erste Beigeordnete LWV Hessen Ulrike Gote, Vorstand des Fördervereins
17:00 Uhr Musik: jixMazz
17:30 Uhr Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar, Dr. Gunnar Richter, Judith Sucher (Gedenkstätte Hadamar), Thomas Altmeyer (Geschichtsort Adlerwerke Frankfurt a.M.), Dr. Ann Katrin Düben (Gedenkstätte Breitenau), Moderation: Cornelia Siebeck (Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors Berlin)
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Breitenau, der Gemeinde Guxhagen und der Kirchengemeinde Guxhagen. Mit Unterstützung von Vitos Kurhessen BPD Guxhagen
Erinnerungsdebatten: Historikerstreit 2.0, documenta 15 und die Gegenwart des Antisemitismus
Gespräch mit Dr. Steffen Klävers und Lasse Schauder
Kooperationsveranstaltung der Gedenkstätte Breitenau und des Sara Nussbaum Zentrums
Dienstag, 20.8.2024, 19 Uhr
Ort: Sara Nussbaum Zentrum, Ludwig-Mond-Straße 127, Kassel
Seit dem 7.10.2023 erlebt die Welt eine Welle von unverhohlenem Antisemitismus und Vernichtungswünschen gegen den Staat Israel. Das größte antisemitische Massaker seit der Shoah, begangen von der Hamas und ihren Helfern, hat bei sehr vielen Menschen nicht zur Solidarität mit den Opfern und ihren Familien, den Jüdinnen und Juden und der israelischen Bevölkerung geführt, sondern zu Hass und Häme, Täter-Opfer-Umkehr, Relativierungen, Verleugnungen bis hin zur Begeisterung für die Tat. In der öffentlichen Auseinandersetzung um seine Bewertung finden sich auch ideologische Versatzstücke, die bereits in den gesellschaftspolitischen Debatten der vergangenen Jahre eine Rolle gespielt haben.
Zu nennen sind hier vor allem der Historikerstreit 2.0 und die Debatte um die documenta_fifteen. In beiden Debatten wurden Themen diskutiert, die auch in der Gegenwart kaum an Aktualität verloren haben: Das Verhältnis von Holocaust und kolonialem Genozid, von Antisemitismus und Rassismus, von Partikularismus und Universalismus, von Beispiellosigkeit und Kontinuität. Nicht zuletzt, sondern ganz zentral ging es auch immer um Israel, dem "Apartheid", "Siedlungskolonialismus" und "Genozid" vorgeworfen wurden. Deswegen sei auch zu kolonialem Widerstand verklärter islamistischer Terror legitim.
Die postkoloniale Kritik, sei es in der Wissenschaft oder im Kunst- und Kulturbetrieb, hat Defizite in der Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust konstatiert. Sie wirft ihr vor, eurozentrisch und potentiell ausgrenzend zu sein, Opferhierarchien zu Ungunsten des "globalen Südens" zu konstruieren. Insgesamt gleiche sie daher eher einem provinziellen, gar völkischen "Katechismus" (Dirk Moses) als einer angemessen globalen, "multidirektionalen" (Michael Rothberg) Erinnerungskultur. Um diese zu schaffen, müsse der Antisemitismus in die Geschichte von Kolonialismus und Genozid eingeordnet werden, d.h. dem Holocaust muss in der Konsequenz der Status des historisch Beispiellosen genommen werden.
Das hat unmittelbare politische Konsequenzen, vor allem für jüdisches Leben und den Staat Israel: Denn wenn am Holocaust nichts "beispiellos" gewesen sein soll, dann wird die Spezifik des Antisemitismus verkannt, verliert an Bedeutung und lässt den Vorwurf konstruieren, es sei genug mit dem Gedenken und der Solidarität: Der Katechismus gehöre überwunden. Dass Demonstranten nach dem 7. Oktober Parolen wie "Free Palestine from German Guilt" durch die Straßen Berlins skandieren, muss daher in direktem Zusammenhang mit diesen Debatten gesehen werden - die Parole wurde im Rahmen der documenta_fifteen geprägt, um Kritik an antisemitischen Inhalten in einigen Kunstwerken abzuwehren.
Die Gedenkstätte Breitenau und das Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben laden daher ein, sich diesen Debatten erneut zu widmen und sie vor dem Hintergrund des 7. Oktober aufzugreifen.
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Lillis Tochter
Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit
Buchvorstellung mit Dr. Martin Doerry
Donnerstag. 27.6.2024
Ort: Palais Bellevue, Kassel, 19:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
Martin Doerry liest am 27. Juni in Kassel aus seinem Buch „Lillis Tochter. Das Leben meiner Mutter im Schatten der Vergangenheit – eine deutsch‐jüdische Familiengeschichte“. Die Veranstaltung ist kostenfrei, es können keine Platzreservierungen im Vorfeld entgegengenommen werden. In der Remise im Palais Bellevue werden 91 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Die Buchhandlung am Bebelplatz wird einen Büchertisch anbieten.
Das Buch „Mein verwundetes Herz“ von Martin Doerry machte das Schicksal seiner Großmutter Lilli Jahn international bekannt. Die jüdische Ärztin war sieben Monate im „Arbeitserziehungslager“ Breitenau bei Kassel inhaftiert. Aus dieser Zeit ist ein eindrücklicher Briefwechsel zwischen Lilli und ihren Kindern überliefert. 1944 wurde Lilli Jahn nach Auschwitz deportiert und hier ermordet. In „Lillis Tochter“ erzählt Martin Doerry die Geschichte seiner Mutter Ilse fort. In der die NS‐Verbrechen verschweigenden westdeutschen Nachkriegsgesellschaft sprach seine Mutter nicht über die Verfolgung ihrer Familie. Erst mit Veröffentlichung des Briefwechsels durch ihren Sohn setzte die Auseinandersetzung mit den traumatischen Erfahrungen ein.
Dr. Martin Doerry ist Historiker und Journalist. Er war von 1998 bis 2014 stellvertretender Chefredakteur des „Spiegel“. Sein Buch „Mein verwundetes Herz“ von 2002 wurde in 19 Sprachen übersetzt. „Lillis Tochter“ erschien im September 2023.
Die Lesung ist Teil des Jubiläumsprogramms der Gedenkstätte Breitenau „40 Jahre Gedenkstätte Breitenau. Erinnern für eine demokratische Gesellschaft“. Eine Kooperationsveranstaltung von Gedenkstätte Breitenau, Evangelisches Forum, DIG e.V. Kassel, Sara Nussbaum Zentrum, vhs Region Kassel
Wir danken dem Kulturamt der Stadt Kassel für die Unterstützung!
Kooperationsveranstaltungen
Widerstand im Nationalsozialismus - Strukturen, Rezeption, Erinnerungskultur
Vortrag mit Prof. Dr. Jens Flemming
Donnerstag, 23.5.2024, 18 Uhr
Ort/Kosten: vhs, Wilhelmshöher Allee 19 - 21, Saal / 5 €
In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Jens Flemming die Geschichte des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus in seiner Vielfältigkeit analysieren. Hierfür wird er die unterschiedlichen Beweggründe für widerständiges Handeln beleuchten und einige beteiligte Organisationen vorstellen. Neben der Ereignis- und Ideengeschichte wird der Referent auch die Nachgeschichte des Widerstands thematisieren, besonders populäre - aber nicht immer korrekte - Narrative des Widerstands in den Blick nehmen und klären, wie unser Verständnis vom "Widerstand" in der Nachkriegszeit in den beiden deutschen Staaten entstanden ist.
Kooperationsveranstaltung mit der vhs Region Kassel.
Selbstbehauptung und Gegenwehr - Menschen und ihr Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Kassel und Nordhessen
Vortrag mit Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar
Donnerstag, 16.5.2024, 18 Uhr
Ort/Kosten: vhs, Wilhelmshöher Allee 19 - 21, Saal / 5 €
Was hat Menschen dazu gebracht, sich unter Bedingungen von Verfolgung und Terror zu behaupten, sich nicht unterkriegen zu lassen, sich zur Wehr zu setzen? Unbestreitbar ist, dass der nationalsozialistische Staat nicht nur auf äußere Anpassung (durch die Verbreitung von Angst und Schrecken), sondern vor allem auf Unterwerfung und Zerstörung der individuellen Person zielte. Der pervertierte Begriff der „Erziehung“ zum „nützlichen Glied der Volksgemeinschaft“, mit dem die Einrichtung der Konzentrationslager im Jahr 1933 überhöht wurden, verdeutlicht diesen Zielpunkt.
Es gab Haltungen und Einstellungen, die sich selbst unter diesen furchtbaren Bedingungen bewährt haben. Sie sind als Kleinode zu bewahren – als mutige Zeugnisse des Einspruchs, des Widerspruchs oder der Zurückweisung des staatlichen Zwangs und der herrschenden Meinung. An Beispielen einzelner Ereignisse und Personen – von denen die meisten in der Arbeiterbewegung ihre politische Heimat hatten – werden diese Haltungen vorgestellt.
Kooperationsveranstaltung mit der vhs Region Kassel
Egbert Hayessen und der 20. Juli 1044. Ein Widerstandskämpfer aus Nordhessen
Vortrag mit Dr. Dieter Vaupel
Donnerstag, 18.4.2024, 18:00 Uhr
Ort/Kosten: vhs Region Kassel, Wilhelmshöher Allee 19-21 / 5 €
Dr. Dieter Vaupel stellt sein Buch »Egbert Hayessen. Erinnerungen an einen fast vergessenen Widerstandskämpfer und seine Familie« vor. Das Buch erzählt und dokumentiert die bewegende Geschichte des fast vergessenen Widerstandskämpfers Egbert Hayessen und seiner Familie. Hayessen verbrachte einen Teil seiner Jugendzeit auf der Staatsdomäne Mittelhof in Nordhessen. Er schloss sich dem militärischen Widerstand an und übernahm nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 Aufgaben im Rahmen der »Operation Walküre«. Nach dem Scheitern des Attentates wurde Hayessen hingerichtet, seine Familie in Sippenhaft genommen.
Kooperationsveranstaltung mit der vhs Region Kassel.
Solidarität zeigen - Mahnwache vor der Kasseler Synagoge
Freitag, 9.2.24, 16:45-18:15 Uhr
Ort: Vor der Synagoge in Kassel (Bremerstr. 3, 34117 Kassel)
Seit dem terroristischen Angriff auf Israel haben in Deutschland die Anfeindungen und Übergriffe auf Jüdinnen:Juden zugenommen. Um ein Zeichen der Solidarität zu setzen, findet daher jeden Freitag während des Schabbat-Gottesdienstes ein Wächterdienst statt, der abwechselnd von verschiedenen kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren organisiert wird. Am Freitag, dem 09.02.2024, übernimmt die Gedenkstätte Breitenau den Wächterdienst von 16:45-18:15 Uhr und lädt dazu herzlich ein. Dies ist eine öffentlich angemeldete Veranstaltung, aber keine politische Aktion. Es werden keine Reden gehalten. Wir laden Sie ein, Kerzen und warme Getränke mitzubringen.
Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945
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Buchvorstellung mit Lesung
Sonntag, 28.01.2024, 14 Uhr
Ort: Bürgersaal im Rathaus Kassel
Buchvorstellung: Dr. Volker Eichler, Herausgeber
Lesung: Hartmut und Christiane Heinemann, Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen
Rund 17.000 Jüdinnen und Juden wurden unter dem NS-Regime von Hessen aus deportiert. Fast alle sind ermordet worden; kaum mehr als 950 haben überlebt. Die Deportationen geschahen vor aller Augen – so auch in Kassel und der Region. Mit dem Buch von Monica Kingreen († 2017) liegt erstmals eine Gesamtdarstellung zur Deportation und Ermordung der Juden für das ganze Land Hessen vor. Das von der Autorin unvollendet hinterlassene Manuskript wurde von dem Historiker und Archivar Dr. Volker Eichler für den Druck bearbeitet und in Teilen ergänzt. Eine Lesung aus Selbstzeugnissen der Opfer und aus Erinnerungen der Überlebenden lässt das Geschehen nachverfolgen: die gewaltsame Verschleppung der Menschen aus ihren Wohnungen, Flucht in den Selbstmord, die Zugfahrt zu Tausenden ins Ungewisse, schließlich Leid und Tod in den Lagern und Ghettos.
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Kassel, der Jüdischen Gemeinde Kassel, der Gedenkstätte Breitenau und der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie HIER.
Der Eintritt ist frei.