Biografien  

Elfriede Frischauf

geboren 11.01.1925 Bad Sulza

Elfriede Frischauf
Elfriede Frischauf und Kaethe Ostermai 1995 (Gedenkstätte Breitenau)

Beruf Landarbeiterin
Wohnort bei Verhaftung Milda/Thüringen

Biografie

Elfriede Frischauf wird 1925 in Bad Sulza geboren. Im April 1942 absolviert die 17-jährige Elfriede Frischauf ihren Pflichteinsatz für den Reichsarbeitsdienst im thüringischen Milda. Hier arbeitet sie bei einem Bauern, der auch einen polnischen Zwangsarbeiter beschäftigt. Da der polnische Zwangsarbeiter Deutsch spricht, unterhält sich die junge Frau oft mit ihm. Gemeinsam mit einer Freundin spricht und singt sie zudem häufig mit anderen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen im Ort.

Im Dezember 1943 versteckt Elfriede Frischaufs Freundin einen jugoslawischen Kriegsgefangenen, der aus einem Lager geflüchtet war. Die Freundin bittet Elfriede Frischauf um Hilfe, die daraufhin gemeinsam mit dem polnischen Zwangsarbeiter Kleidung und Nahrung für den Geflüchteten besorgt. Sie hat großes Mitleid mit dem jugoslawischen Kriegsgefangenen, fürchtet jedoch auch, dass andere von dem verbotenen Kontakt zu dem Kriegsgefangenen erfahren könnten. Obwohl ein ihr unbekannter polnischer Zwangsarbeiter sie warnt, dass sie bald verhaftet werden könnte, da die Flucht des Jugoslawen missglückt sei, sieht Elfriede Frischauf keine Möglichkeit zu fliehen. Sie wird schließlich im Februar 1944 zur Weimarer Gestapo gebracht. Ihr wird dort „Feindbegünstigung“ und „Beihilfe zur Flucht“ vorgeworfen. Zusammen mit zwei weiteren Frauen wird sie anschließend in das "Arbeitserziehungslager" (AEL) Breitenau transportiert. Nach ihrer Ankunft werden die drei Frauen von einer Aufseherin geschlagen und kommen in eine überfüllte Zelle. Schließlich wird der Schutzhaftbefehl gegen Elfriede Frischauf ausgestellt und sie wird in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überstellt, wo sie den roten Winkel für politisch Verfolgte trägt. Ende April 1945 wird sie auf einen Todesmarsch geschickt, wo ihr beim dritten Versuch die Flucht gelingt.

Anfang 1946 kann Elfriede Frischauf nach Leipzig zu ihrer Mutter zurückkehren, die viel Verständnis für ihre Tochter aufbringt, da sie selbst ausländischen Zwangsarbeitenden geholfen hatte.

Bilder

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Elfriede Frischauf
Elfriede Frischauf und Kaethe Ostermai 1995 (Gedenkstätte Breitenau)