Biografien  

Karl-August Quer

geboren 21.04.1891 Eltmannshausen
gestorben 10.07.1962

Karl-August Quer

Beruf Lehrer
Wohnort bei Verhaftung Kassel

Biografie

Karl August Quer wird 1891 in Eltmannshausen im Werra-Meißner-Kreis geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolviert er eine Lehrerausbildung, die damals noch ohne Abitur möglich war. Nachdem er vier Jahre als Soldat im Ersten Weltkrieg verpflichtet ist, arbeitet er ab 1919 als Lehrer. Im selben Jahr tritt er der SPD bei. Seit dem 1. Mai 1922 arbeitet er in Kassel an der Bürgerschule VII. Von 1924 bis 1933 ist er Stadtverordneter in Kassel.

Als erster Lehrer in Kassel wird Karl August Quer am 16. März 1933 von den Nationalsozialisten entlassen und wenige Wochen später verhaftet. Er zählt zu den ersten Gefangenen des Konzentrationslagers Breitenau, in das er am 16. Juni 1933 eingeliefert wird. Nach seiner Entlassung am 7. August 1933 wird er mit einem Erwerbsverbot belegt, verliert in der Folge seine Wohnung und ist schließlich gezwungen umzuziehen. 1940 folgt die Verpflichtung, den Kriegsdienst in einer Pulverfabrik in der Lüneburger Heide zu leisten. Hier erkrankt er, wird im Dezember 1940 arbeitsunfähig geschrieben und im Februar 1941 entlassen. Es folgt eine weitere Phase von permanenten Hausdurchsuchungen und Bespitzelungen. 1942 findet er eine Anstellung als Schauspieler und Dramaturg am Stadttheater Glogau (Niederschlesien), gerät hier aber erneut in Gestapohaft (13. August bis 25. September 1944). Danach wird er zwangsweise zum Volkssturm einberufen und gerät zum Ende des Krieges in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach 10 Monaten entlassen wird.

Nach 1945 arbeitet Karl August Quer wieder als Lehrer. Da er zwischen 1933 und 1945 fast durchgehend von den Nationalsozialisten verfolgt wurde, ist er als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt und erhält Entschädigungsleistungen.

Bilder

Sonderausweis von Karl-August Quer vom 19.10.1948 (HStAM, 180 Nr. 3041, Bl. 15).
Sonderausweis von Karl-August Quer vom 19.10.1948 (HStAM, 180 Nr. 3041, Bl. 15).
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