Biografien  

August Fuhrmann

geboren 27.09.1899 Kassel
gestorben 02.12.1947

August Fuhrmann

Beruf Elektromonteur
Wohnort bei Verhaftung Kassel
Haftgrund Vorbereitung zum Hochverrat

Biografie

August Fuhrmann wird am 27. September 1899 in Kassel geboren. Der gelernte Elektriker ist Mitglied der KPD und gehört der Bezirksleitung der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) an. Als politischer Gegner der Nationalsozialsten ist Fuhrmann zwischen 1933 und 1945 fast durchgängig in Gefangenschaft.

Am 5. März 1933 wird August Fuhrmann erstmals in „Schutzhaft“ genommen. Fast ein Jahr ist er im Untersuchungsgefängnis in Kassel untergebracht. Trotz eines Freispruchs erfolgt im Anschluss die Überstellung ins Konzentrationslager Breitenau, wo er nur wenige Wochen bis zu seiner Freilassung am 16. März 1934 inhaftiert ist. Am 23. Oktober 1936 wird Fuhrmann jedoch erneut vom Oberlandesgericht Kassel angeklagt wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“. Ihm wird vorgeworfen, sich mit einem anderen ehemaligen KPD-Funktionär über die Möglichkeiten des Neuaufbaus der verbotenen kommunistischen Partei unterhalten zu haben. Fuhrmann wird vom Oberlandesgericht Kassel zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft im Zuchthaus Wehlheiden (Kassel) verurteilt. Nach der Haft im Zuchthaus Wehlheiden erfolgt eine dreimonatige Haft im Kasseler Polizeigefängnis. Im Juni 1938 wird er schließlich ins KZ Sachsenhausen überstellt, wo er bis Mai 1941 inhaftiert ist. Von Juni 1941 bis zu seiner Befreiung im April 1945 ist August Fuhrmann Häftling des KZ Natzweiler. Im KZ Natzweiler freundet sich Fuhrmann mit dem französischen Künstler Henry Gayot an, der ihm nach der Befreiung einige Zeichnungen aus dem Lageralltag schenkt, darunter auch ein gezeichnetes Portrait von August Fuhrmann. Zum Zeitpunkt seiner Befreiung ist August Fuhrmann insgesamt 121 Monate in Haft gewesen.

Nach Kriegende ist der gesundheitlich stark angeschlagene August Fuhrmann auf Sonderhilfsleistungen angewiesen, die er als NS-Verfolgter erhält. Eine Arbeit findet er als Hilfsaufseher in der Justizvollzugsanstalt Wehlheiden, ab Oktober 1945 schließlich als Betriebsleiter, weil die amerikanische Militärregierung viele der NSDAP-Mitglieder unter dem Gefängnispersonal entlassen hatte. August Fuhrmann stirbt im Dezember 1947 an den Folgen einer während der KZ-Haft unbehandelt gebliebenen Lungenentzündung.

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