Josefa K.
geboren 24.04.1921 Strobin (?) (Polen)
Beruf Arbeiterin
Wohnort bei Verhaftung Rommerode (Kreis Witzenhausen)
Biografie
Josefa K. wird am 24. April 1921 in Strobin, einem polnischen Dorf südwestlich von Łódź, geboren.
Als junges Mädchen wird sie, vermutlich im Jahr 1942, zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt und muss in der Landwirtschaft in Rommerode in der Nähe von Witzenhausen arbeiten. Da sie angeblich Schreiben ihres Arbeitsgebers zerstört und ihre Arbeitsstelle mehrmals unerlaubt verlassen habe, wird sie am 4. Februar 1943 festgenommen und am 9. Februar ins "Arbeitserziehungslager" (AEL) Breitenau eingeliefert. Der Anstaltsarzt, der sie hier untersucht, erteilt ihr die Diagnose „Idiotie“, weshalb sie in eine psychiatrische Anstalt überstellt werden soll. Nun drängt sogar das Reichssicherheitshauptamt auf ihre sofortige Überstellung in die „Landesheilanstalt“ Hadamar im Kreis Limburg. Am 22. Mai 1943 wird Josefa in Hadamar eingewiesen und am 26. Mai offiziell aufgenommen. Hier bescheinigen die Ärzte bei Josefa erneut eine „angeborene Idiotie“ und besiegeln so ihr weiteres Schicksal. Am 8. Juni 1943, nach nur eineinhalb Monaten in Hadamar, verstirbt Josefa. Als Todesursache gibt das Anstaltspersonal Darmkatarrh an. Damit wird der Mord verschleiert, denn Josefa starb vermutlich an gezielter Unterversorgung, durch Injektion oder aber Medikamentenüberdosierung. Josefa K. wurde nur 22 Jahre alt.
An das Schicksal von Josefa K. ebenso wie an das aller Verfolgter, die in der "Euthanasie"-Tötungsanstalt Hadamar ermordert wurden, erinnert die Gedenkstätte Hadamar seit 1991.