Arbeitsbaracke

Vor Ihnen befindet sich eine Arbeitsbaracke von 1944. Diese „Arbeits-Einheits-Massivbaracke“ wurde von der Kasseler Firma C. Daum Nachf. auf dem Gelände errichtet. Hier waren Gefangene bei der Herstellung von Matten zur Zwangsarbeit eingesetzt. 

Einsatzorte der Zwangsarbeiter:innen

Zwangsarbeit war ein Kernelement der Haft im "Arbeitserziehungslager" (AEL) Breitenau. Landwirtschaftliche Betriebe in der Umgebung liehen sich die Gefangenen aus. Arbeitskommandos aus Breitenau wurden im Stadtgebiet Kassel für Aufräumarbeiten nach Luftangriffen abgestellt. Auch beuteten unzählige Unternehmen Zwangsarbeiter:innen in ihren Betrieben aus. Der Lokomotivhersteller und Rüstungsgüterproduzent Henschel, der mehrere große Werke in Kassel betrieb, setzte bereits 1942 über 6.000 Zwangsarbeiter:innen in der Produktion ein. Im September 1944 waren 42.044 ausländische Zwnagsarbeiter:innen in ganz Kassel in der Rüstungsindustrie verpflichtet worden. Sie lebten in großen Barackensiedlungen über das Stadtgebiet verteilt. In den Lagern waren zum Teil mehrere tausend Menschen untergebracht.

Auch der polnische Zwangsarbeiter Jan Aksman wurde in einem dieser Lager untergebracht. Zur Biografie Jans Aksmans:

Biografie - Gedenkstätte Breitenau (gedenkstaette-breitenau.de)

 

Das "Arbeitserziehungslager" (AEL) Breitenau

Das AEL Breitenau stand insbesondere für die Kontrolle und Bestrafung von Zwangsarbeiter:innen, die im Regierungsbezirk Kassel eingesetzt waren: 80 Prozent der Gefangenen des AEL Breitenau waren ausländische Zwangsarbeiter:innen. Diese Menschen sind aus den von NS-Deutschland besetzten Ländern zur Zwangsarbeit verschleppt oder unter falschen Versprechungen ins Deutsche Reich gelockt worden. Hatten sie hier gegen die Vorschriften verstoßen, die z.B. in den rassistischen „Polen“- und „Ostarbeiter-Erlassen“ formuliert waren, drohte ihnen die Haft in den AEL. Neben den ausländischen Zwangsarbeiter:innen wurden im AEL Breitenau auch deutsche Gestapo-Gefangene eingesperrt, denen man „Verstöße gegen die Volksgemeinschaft“ vorwarf. Unter ihnen waren deutsche Frauen, die wegen „verbotenen Umgangs“ mit ausländischen Zwangsarbeitern verfolgt wurden, aber auch Jüdinnen und Juden. Viele der Menschen wurden vom AEL Breitenau in die großen Konzentrationslager überstellt. 

Medien

Bauplan Arbeitsbaracke vom 23.8.1944 (Archiv Gedenkstätte Breitenau)